Der ideale Aufbau für viel Spannung

Viele große Werke basieren auf die 4-Akt-Struktur. Sie verfeinert den Spannungsaufbau, den wir vereinfacht in der Schule als Einleitung – Hauptteil – Schluss kennen gelernt haben. Jeder Romanautor sollte sie einmal ausprobieren. Ich bevorzuge die 4-Akt-Struktur, weil sich damit die Geschichte gut vorbereiten lässt, aber nicht jedes kleine Detail ausgearbeitet werden muss. Sie eignet sich auch gut zur Vorbereitung auf NaNoWriMo.
Folgend siehst du den detaillierten Aufbau.
Akt 1 – Einleitung, Exposition
Im ersten Viertel eines Romans wird die Welt, in der sich der Leser nun befindet, vorgestellt. Regeln, Umgebung, Zeitraum, Konflikte und vieles mehr müssen deutlich gemacht werden. Vor allem die ersten Begegnungen mit den Figuren sind wichtig, damit der Leser eine Beziehung zu ihnen aufbaut und im Laufe der Geschichte mit ihnen mitfühlt und mitfiebert.
Achte beim Schreiben darauf, nicht zu viel zu erklären, sondern die Vorstellung bildlich ablaufen zu lassen. Um die Spannung aufrecht zu erhalten, sollte es in jeder Szene zumindest einen kleinen Konflikt geben. Auch die erste Aufforderung zum Abenteuer kommt in Akt 1 vor, wird aber vom Helden abgelehnt. Hinweise zum weiteren Verlauf der Geschichte werden gegeben, dürfen aber das Ende noch nicht verraten!
Plot Point 1 – Verbindung
Endlich traut sich der Held, das Abenteuer zu wagen und geht auf eine neue Reise. Jetzt gibt es kein Zurück mehr und die idyllische alte Welt bekommt kleine Risse.
Akt 2 – Mittelteil mit Konflikten
Viele Herausforderungen stehen dem Helden auf seinem Abenteuer nun bevor. Am Anfang der Reise wird er sie noch nicht in einer großen Show bewältigen, sondern man findet ihn eher als Beobachter in der neuen Welt. Er schmiedet Pläne und sucht sich Verbündete.
Neben der einen großen Aufgabe, die der Held zu erfüllen hat, sollten sich ihm mehrere Konflikte in den Weg stellen – sogenannte Ministorys – die noch mehr Spannung erzeugen und den Roman authentischer wirken lassen.
Midpoint – Wendung
Um die Spannung aufrecht zu erhalten, gibt es in der Mitte des Romans eine große Wendung. Der Held muss sein Verhalten ändern und wird nun aktiver für sein Ziel kämpfen.
Akt 3 – Mittelteil mit Höhepunkt
Die Konflikte verschärfen sich. Der Held muss hart gegen sie kämpfen. Jedoch erleidet er einen Tiefpunkt. Der Held scheitert und befindet sich am tristen Boden der Tatsachen. Ein guter Ausgang scheint nun aussichtslos.
Plot Point 2 – Letzter Knall
Es gibt wieder Hoffnung. Der Held kennt nun seine eigentliche Aufgabe und hat sich weiterentwickelt. Jetzt sollte er die letzte fehlende Information bekommen, um das große Geheimnis lüften zu können.
Akt 4 – Auflösung und Schluss
Nun wird endlich das Rätsel der gesamten Geschichte gelüftet. Auf keinen Fall darfst du dir willkürlich eine Erklärung einfallen lassen, sondern der Ausgang sollte schon während der ganzen Geschichte immer wieder angedeutet worden sein.
Der Held weiß nun, was zu tun ist. Das große Finale, welches oft als Kampf gegen den Antagonisten dargestellt wird, muss der Held alleine bewältigen, ohne die Hilfe seiner Freunde. Er geht anschließend als neuer Mensch daraus hervor.
Wie findest du die 4-Akt-Struktur? Kannst du dir vorstellen, deinen Roman so zu entwerfen? Oder magst du andere Methoden, wie die Heldenreise lieber? Erzähle uns von deinen Erfahrungen in den Kommentaren.
Alles Liebe und viel Erfolg bei der Planung deines Projektes,
Nicole Hettegger
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