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Almost a Fairy Tale (Verwunschen & Vergessen)

Teil 1: Eine fantastisch magische Welt

Almost a Fairy Tale lässt dich in eine Märchenwelt der modernen Art eintreten. Du begleitest Natalie durch gefährliche Abenteuer und auf der Suche nach einem normalen Leben.

 

 

Der Inhalt:

 

Natalie lebt in einem Deutschland, welches ganz nahe mit der Märchenwelt verbunden ist. Die Jugendliche geht mittags zur Restaurantkette „Tischlein Deck Dich“ und lässt sich beim Hexenstyling die Haare richten. Sie führt ein ruhiges Leben mit ihrer Familie und ihrer besten Freundin Jolly an ihrer Seite. Außerdem freut sie sich auf das bevorstehende Date mit Kilian, einem Prinzen und Agenten der OMB. Leider läuft nicht alles so wie geplant.

In einem Versuch, der OMB beim bevorstehenden Ausbruch magischer Zootiere zu helfen, bedient sich Natalie an Magie und macht somit alles nur noch schlimmer. Wie sich herausstellt, ist sie eine Hexe und wird fortan von der OMB und anderen gruseligen Gestalten verfolgt. Neben ihrem eigenen Wohl steht bald auch die Existenz aller Magischen auf dem Spiel.

 

 

Meine Meinung:

 

Die moderne Märchenwelt, in die man Natalie begleitet, ist wundervoll. Es werden immer wieder Verbindungen zwischen der Gegenwart und den Märchenerzählungen geschaffen. Dadurch, dass die Geschichte aus mehreren Perspektiven erzählt wird, erhält man Zugang zu verschiedenen Blickwinkel, welche die Märchenwelt und ihre Probleme beleuchten. Man lernt viele Charaktere kennen und die Autorin stellt jede Figur einzigartig dar.

Was ich als Leser etwas ernüchternd fand: Natalie musste fast 400 Seiten kämpfen und ihren Mut beweisen, wobei sie unzählige Male enttäuscht wurde. Mir wuchs das junge Mädchen stark ans Herz und es ging mir nahe, dass ihre Bemühungen nie reichten und kaum Hoffnung in Sicht war. Mehrmals wollte ich mit Natalie einfach aufgeben und die Geschichte zur Seite schieben, doch wir hielten durch. In der zweiten Hälfte packten mich die Figuren näher. Ich kannte sie, ihre Geschichte und auch ihre Gefühle und wurde ab diesem Zeitpunkt von ihnen mitgerissen. Ihr Schicksal war mir nicht mehr egal. Das Ende kam mir dann aber doch zu willkürlich gewählt vor.

 

 

Fazit:

 

Die Idee der Geschichte ist originell und mit vielen schönen Kleinigkeiten versehen. Auch die Figuren sind gut gewählt und passen perfekt in diese magische Welt. Mit der Handlung war ich nicht jedes Mal zufrieden, oft sogar ziemlich enttäuscht.

Trotzdem hat mich die moderne Märchenwelt verzaubert.

 

 

Teil 2: Der finale magische Kampf

Im zweiten und letzten Teil von Almost a Fairy Tale lässt dich Mara Lang noch einmal mit den Figuren zittern. Es folgen bittere Kämpfe und Suchaktionen, die Welt steht am Abgrund und eine Lösung scheint nicht auffindbar. Doch die Autorin überrascht nicht nur mit ihrem hervorragendem Schreibstil.

 

 

Der Inhalt:

 

Die machthungrige Hexe Raikun hat die Magischen aufgerufen, für eine freiere Welt zu revoltieren. Hass und Wut prägen die zerrüttete Gesellschaft. Natalie und Kilian, die sich nach der Flucht vor Raikun endlich bedingungslos lieben können, versuchen mit der OMB Ordnung zu bringen. Was Natalie stets Sorgen bereitet: die Suche nach ihrem Bruder und einem Heilmittel für ihre beste Freundin Jolly, die in eine Schlange verwandelt wurde. Doch nach jedem kleinen Erfolg, folgen mindestens drei neue Probleme und Natalies Welt scheint in Schutt und Asche gelegt worden zu sein. Sie muss Raikun besiegen, doch dafür braucht sie mehr als ihre Fähigkeiten als Bannmagierin. Gemeinsam mit einer Seherin macht sie sich auf in einen dunklen Wald, um verborgene Kräfte zu schöpfen.

 

 

Meine Meinung:

 

Mara Langs Schreibstil hat sich mit der Geschichte verbessert. Sie schreibt nun noch packender und spannender und verwendet wundervolle Cliffhanger, die mich abends noch länger munter gehalten haben. Die wechselnden und sehr authentischen Perspektiven bringen ein umfangreiches Bild der Märchenwelt und man lernt alle Figuren besser kennen. Wunderschön finde ich auch die Entwicklung der einzelnen Charaktere. Wirklich JEDE Figur wurde durch die Abenteuer gezeichnet, entwickelte eine stärkere Persönlichkeit und Individualität.

Auch positiv: Es wurde den Charakteren nicht leicht gemacht. Nicht jeder erhält das Happy End, das man sich als Leser für sie gewünscht hätte. Im Laufe der Geschichte wird die Idylle zerstört, etwa als Kilian durch einen Liebeszauber sein Herz der Prinzessin Cleo schenkt und alle Erinnerungen an Natalie ausgelöscht scheinen. Anders als in vielen von Klischees überhäuften Romanen, muss sich der Leser in Almost a Fairy Tale von einigen geliebten Figuren verabschieden, die den Kampf gegen das Böse verlieren. Es können nicht immer nur die Guten mit ihren Waffen treffen…

Mara Lang hat mich mit ihrem originellen Ende für die Geschichte überrascht. Ich habe ehrlich gesagt schon beim Lesen daran gezweifelt, wie Natalie und ihre Freunde dieser aussichtslosen Situation nur entkommen können. Das große Finale, vor allem im Kampf gegen Raikun, ging mir dann aber trotzdem ein bisschen zu schnell, nachdem sich die Szenen davor recht lange gezogen haben.

 

 

Fazit:

 

Ich konnte an Almost a Fairy Tale nur zwei Mängel feststellen. Die Probleme, Kämpfe und Schwierigkeiten in der Märchenwelt nahmen für mich zu viele Seiten ein. Obwohl Spannung stets vorhanden war, zog sich die Geschichte vor allem zum Mittelteil hin sehr.

Die Hauptfigur Natalie schloss ich schnell in mein Herz. Umso härter traf es mich, wenn ihr Raikun wieder einen Stein vor die Füße legt. Als Leser ist es ziemlich deprimierend, wenn für den Protagonisten gar nichts gut läuft.

Trotzdem haben mich Mara Langs Bücher überzeugt. Vor allem die originelle und neuartige Idee einer Welt von Magischen und Menschen und ihr hervorragender Schreibstil.

 

Würdest auch du in diese Welt eintauchen wollen?

 

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