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Der Wortschatz

Lass dich von einem Wort auf die Suche nach seinem Sinn mitnehmen

Elias Vorpahl hat 2018 in seinem Debütroman die Welt der Wörter lebendig gemacht. Man begleitet ein Wort auf der Suche nach dem eigenen Sinn, den es verloren hat, als es von einem Mensch ausgesprochen wurde. Mit viel Feingefühl wird seine folgende Reise erzählt. Ob es sein Ziel erreichen wird?

 

 

Der Inhalt:

 

Das Wort lebt mit vielen anderen Wörtern in einer eigenen Welt. Es führt ein glückliches und zufriedenes Leben, bis es eines Tages, während dem Besuch bei seinem Freundes Zeig, von einem Menschen ausgesprochen wird. Das Wort verliert seine Erinnerung und somit seine Bedeutung. Dies kann gefährlich sein, denn sinnlose Wörter werden von den Klammern gejagt. Das Wort macht sich auf die abenteuerliche Suche nach sich selbst. Es startet von Dichterin und Denker, die es gesund gepflegt haben, zu einer Lichtung, wo es auf Verrückt und Esel trifft. Mit ihnen lässt sich das Wort auf ein Wörtchenspiel ein. Die Reise geht weiter durch den Sprachfluss, wo dem Wort das Vergessen-werden droht, bis hin nach Sprachen. In dieser Stadt finden die jährlichen Wortspiele statt und das Wort darf eine eigene Geschichte vortragen, wobei es Acht geben muss, sich nicht in der Geschichte zu verlieren. Diese und viele weitere Botschaften gibt der Autor dem Wort und auch dem Leser auf der Reise mit. Wie die Reise endet, werde ich aber natürlich nicht verraten. Gewiss ist aber, dass die Klammern dem Wort ziemlich nahe kommen werden.

 

 

Meine Meinung:

 

Es ist recht ungewöhnlich, über ein Wort zu lesen, das mit seinen Eltern am Frühstückstisch sitzt und Aufstrich und Unterstrich teilt. Elias Vorpahl hat viele tolle Wortspiele in sein Buch gebracht, die seinen großartigen Schreibstil unterstreichen (nicht aufstreichen). Auch kleine Worträtsel machen die Geschichte spannend und regen zum Mitdenken an. Vor allem die große Frage Wie heißt denn wohl das Wort? begleitet den Leser durch das ganze Buch. Man erhält immer wieder versteckte Hinweise, etwa dass es ein weibliches Wort sei, mit zwei Silben… Ich will aber nicht zu viel verraten.

Wenn man sich auf diese ungewöhnliche Geschichte und Erzähl-Perspektive einlassen und die anfänglichen Zweifel übersehen kann, gewinnt man ein wundervolles Leseerlebnis.

Das Wort ist von einem Menschen unbedacht und heftig ausgesprochen worden und verlor dabei seine ganze Erinnerung. Kaum zu glauben, dass wir Menschen trotzdem wichtig für Wörter sein sollten. Aber immerhin erschaffen wir diese und halten sie auch am Leben. Unsere Feinfühligkeit ist wichtig, das wird den Lesern von Elias Vorpahls Roman auch bewusst. Er spricht sie mehrmals (in)direkt an und das Buch begleitet einen, auch wenn man es schon längst weggelegt hat.

 

 

 

Fazit:

 

Der Wortschatz ist nicht nur eine nette Geschichte, sondern ein anspruchsvolles und gut überlegtes Werk, das beim Lesen Aufmerksamkeit erfordert. Es zeigt uns ein noch nie zuvor dagewesenes Bild der Welt unserer Sprache. Mich hat Elias Vorpahl überzeugt und vielleicht wird er es auch bei euch tun. Lasst euch darauf ein, mit dem Wort auf eine interessante Reise zu gehen, die tief unter die Seiten gehen wird.

 

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