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Die Braut des blauen Raben

Magie, Hexenspuk oder einfach nur Liebe?

Sie glaubt nicht an die Liebe. Sie ist nicht so abergläubisch wie die anderen ihres Dorfes. Ihre Stärkste Gabe ist, lange durchhalten zu können. Dann wird sie in den Wald vertrieben, wo sie die Wahrheit finden muss.

 

 

Der Inhalt:

 

Lobna lebt in einem kleinen Dorf, das abgeschottet im Wald liegt, aus Furcht vor Angreifern. Jedes Jahr gibt es das Raben-Fest. Damit sollen die schwarzen Vögel vertrieben werden, da sie nur Unglück bringen.

Am Tag davor findet dieses Mal die Hochzeitszeremonie statt. Lobna glaubt nicht an die Liebe, denn sie hat sie nie - von ihrem Vater oder ihrem verstorbenen Mann - zu spüren bekommen. Als sie ihren neuen Gatten würfelt, denkt sie nur an das Wohl ihrer Schwestern. Doch die Würfel verfehlen ihr Ziel. Stattdessen wird Lobna in den Wald getrieben, wo sie den längst totgeglaubten Dariusz finden sollte.

Währenddessen wimmert das Dorf aus Angst vor der Räbin. Diese könnte sie alle mit ihrer Macht ins Unglück stürzen. Woher ihr Hass auf das Dorf kommt, liegt in der Vergangenheit. Lobna erfährt, dass auch sie und ihr Vater Teil der Geschichte sind.

 

 

Meine Meinung:

 

Leicht wie auf dem Flügelschlag eines Raben fliegt man durch die Seiten dieser magischen Geschichte. Mariella Heyd schreibt in einfachen, schön geschmückten Sätzen über das Leben von Lobna und erzeugt wunderbare Bilder von den Orten im Dorf und im Wald.

 

Mir gefiel auch, wie sie die Naivität der Dorfbewohner kritisch darstellt. Lobna scheint nämlich die einzig Kluge zu sein, die den Aberglauben über die Raben anzweifelt.

Auch wird das Thema Liebe thematisiert. Anfangs stellt sich die Frage, ob man Liebe denn überhaupt braucht, bis im Laufe der Geschichte ihre Bedeutung immer deutlicher wird. Es ist nicht nur die Liebe zu einem Partner entscheidend, sondern auch die von Geschwistern, den Eltern oder die fürsorgliche Nächstenliebe. "Die Braut des blauen Raben" wurde deswegen in der Kategorie Romance für den Skoutz-Award nominiert.

 

Lücken gab es für mich gegen Ende der Geschichte, als Lobnas Handlung ziemlich schnell und unschlüssig erschienen. Zu Beginn wiederum verwirrten mich die vielen polnischen Namen, doch man gewöhnt sich schnell daran und so geben sie der Geschichte den passenden Charakter.

 

In meinen Gedanken hängen geblieben ist vor allem die stärkste Gabe Lobnas. Sie ist gut im Durchhalten, wie ihr von der alten Dorfhexe klargemacht wird. Dies ist zwar keine aufregende Gabe, aber eine überaus wichtige. Auch klein scheinende Stärken sollten nicht unterschätzt werden, denn genau jene machen jeden Menschen zu etwas Besonderem.

 

 

Fazit:

 

Schon von der ersten Seite an taucht man in eine magische Welt, die anhand eines polnischen Dorfes dargestellt wird. Die Geschichte ist wunderschön, leicht zu lesen und mit vielen versteckten Botschaften.

Ich kann dieses Buch allen Empfehlen, die sich einen Hauch von Fantasy, Romance und History in einer guten Geschichte vermischt wünschen.

 

Eure Nicole Hettegger

(von Liebe zum Schreiben)

 

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