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Vermeide diese Klischees in einem Fantasy-Roman

Klischees, die deinen Roman alt aussehen lassen

Ich liebe Fantasy. Ich liebe Vampirgeschichten und das kleine Etwas an Romantik, das mitschwingen darf. (Wer denkt jetzt gerade nicht an Twilight?)

Leider ist die originelle Idee der Twilight-Saga unzählige Male kopiert worden und mit zahlreichen Klischees und Floskeln aus dem Fantasy-Genre beladen worden. Romane verlieren dadurch ihren qualitativen Wert.

 

Damit dir das nicht passiert, habe ich in diesem Blogartikel einige gängige Klischees aufgelistet, die du durch neue Ideen ersetzen solltest, um deiner Geschichte das „gewisse Etwas“ zu geben.

 

Natürlich darfst du auch einen Vampirroman schreiben, in dem sich eine junge Frau in einen Dämon verliebt. Kombiniere aber diese alte Idee, mit etwas Neuem. Vielleicht wird dieses ungewöhnliche Paar nicht einfach nur in Romantik baden, sondern gemeinsam kriminelle Unternehmungen tätigen? (Klingt gerade ziemlich aus der Luft gegriffen, aber daraus kann eine einzigartige Geschichte werden!)

 

Es wurde schon über fast alles geschrieben. Du aber kannst die Art und Weise verändert, wie deine Geschichte von diesem Thema erzählt.

 

 

Klischee Nr. 1 – Magische Wesen

 

Wölfe, Spinnen, Drachen und Pferde. Diese Tiere kennt die Fantasy-Welt schon zur Genüge. Ihnen werden bestimmte Eigenschaften zugeschrieben und man teilt sie an Gut und Böse auf. Bediene dich deiner Kreativität und verwende andere Tiere oder erschaffe welche. Es ist das Erfolgsrezept von Bestsellern, neue Ideen mitzubringen. In den Hungerspielen kommen beispielsweise auch noch nie zuvor dagewesene Tiere vor und sie wirken überhaupt nicht fehl am Platz.

 

 

Klischee Nr. 2 – Der auserwählte Held

 

Er führt ein ganz normales Leben, ist vielleicht gesellschaftlich oder sozial benachteiligt (vielleicht sogar ein Waisenkind) und dann kommt der Tag, der alles verändert. Es muss nicht immer die graue Maus sein, der du in deiner Geschichte die Heldenrolle zuteilst. Lass dir eine neue Hintergrundgeschichte für deinen Protagonisten einfallen, welche die Leser lieben werden.

 

 

Klischee Nr. 3 – Der allwissende Lehrer

 

Eine wichtige Stütze für den Helden ist sein Mentor. Alleine würde er es nie schaffen, die ungewohnten Herausforderungen allesamt zu meistern. Leider wird der Mentor immer wieder als alter Mann, mit weißem Bart und Zauberstab in der Hand, dargestellt. Bediene dich einer neuen Ratgeber-Rolle. Etwa wie der Alkoholiker Haymitch, der Katniss in den Hungerspielen zur Seite steht.

 

 

Klischee Nr. 4 – Der Bösewicht oder die Hexe

 

Die Geschichte des Helden wäre ohne Gegner nur halb so spannend. Aber muss es immer ein hässlicher Mann sein, der sich nach der Weltherrschaft sehnt, weil er von Bekannten des Helden einmal enttäuscht wurde? Oder eine grauenvolle Kindheit hatte?

Beziehungsweise beim Antagonisten handelt es sich um eine bildhübsche Frau, mit perfekter Figur, harten Gesichtszügen und eiskaltem Blick.

Es ist nichts Schweres, das Aussehen des Antagonisten in deiner Geschichte zu verändern. Damit schaffst du ein weiteres Klischee aus dem Weg.

 

 

Klischee Nr. 5 – Der gewonnene Kampf

 

Egal was deinem Helden im Laufe der Geschichte passiert, früher oder später wird er vor dem großen Finale stehen und muss kämpfen. Seine Freunde oder sein Gefolge steht ihm im Kampf zur Seite. Ihnen gegenüber die Bösewichte. Der Held stürmt voran. Das Schwert erhoben kämpft er sich durch die Masse an Gegnern. Seine Komplizen halten ihm den Rücken frei. Ein kleiner Schnitt in den Ellbogen – der Held läuft ohne es zu merken weiter und besiegt einen Gegner nach dem anderen.

Komisch, dass er und seine Leute kaum verwundet werden oder gar sterben, während ein Gegner nach dem anderen fällt. Bedenke, dass die beiden Seiten voraussichtlich gleich stark sein werden, sonst würden sie nicht zum Kampf antreten. Es ist unrealistisch, wenn in deiner Geschichte nur Böse fallen und alle Guten verschon werden. Lass von ihnen auch einen getötet werden, selbst wenn es der Leser im ersten Moment hassen wird. Man braucht einen Ausgleich.

 

 

Klischee Nr. 6 – Die Magie vertreibt die Physik

 

Wenn du einen Fantasyroman schreibst, mach dir zu Beginn viele Gedanken über die magische Welt deiner Figuren. Erstelle Regeln und lass Dinge nicht einfach willkürlich passieren. Du musst dem Leser Erklärungen liefern, warum das hier so ist. Behalte einige Dinge unserer Gegenwart im Auge. Physik, Gesellschaftssysteme oder Wirtschaft gehen nur selten ganz verloren. Es vergessen viele Autoren, dass in ihren Fantasy-Kriegen überhaupt keine Rede von Politik oder Geld ist, wobei dies die häufigsten Auslöser für Unruhen sind.

 

 

Es gibt noch so viele weitere Klischees, die ich hier nicht aufgelistet habe. Wenn dir eines einfällt, schreib es doch bitte in die Kommentare. Schärfe deine Sinne und achte beim Blättern durch deine Lieblingsbücher genau darauf, was dich an ihnen so fasziniert. Du darfst dich von ihnen inspirieren lassen, erschaffe aber deine eigene originelle Geschichte.

 

Und eine immer währende Liebe zum Schreiben wünscht dir

Nicole Hettegger

 

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