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Kreative Übungen

Ideen zu kreativen Kurzgeschichten

Kreative Schreibübungen machen nicht nur Spaß, sondern verbessern auch deinen Schreibstil. Das Besondere daran: es gibt keine Regeln und du kannst den inneren Kritiker ausschalten. Deswegen eignen sich kleine kreative Übungen vor allem bei Schreibblockaden, aber auch als gute Übung für zwischendurch.

 

 

Du bekommst durch sie einen neuen Input und verbesserst dein Ausdrucksvermögen. Mit regelmäßigem Training werden dir die ungewöhnlichen Aufgaben leichter fallen und du kannst größere Herausforderungen annehmen und dich auf dem Papier austoben.

 

 

Für den Deutschunterricht in Schulen kann ich diese Übungen bestens empfehlen. Dieser fällt meist trocken und theoretisch aus. Den Schülerinnen und Schülern mangelt es an eigenen Ideen und Schreibgefühl. Mit kreativen Übungen für zwischendurch, die nur wenige Minuten beanspruchen oder parallel zum Unterricht geführt werden können, tut man allen Schülerinnen und Schülern einen Gefallen.

 

 

Ich habe für dich einige Möglichkeiten des kreativen Schreibens aufgelistet. Probiere verschiedene aus und finde jene Übungen, die am besten zu dir passen.

 

 

 

Bildimpuls

 

Suche in Zeitschriften, auf Werbeplakaten oder im Internet nach einem Bild, das dich anspricht. Es kann von einer Orange, bis zum Gitarrenspieler vor einem Wasserfall alles Mögliche sein. Lass dich von deinem Bild inspirieren und schreibe dazu eine Geschichte. Überlege dir, wie es zu der Situation auf dem Bild gekommen ist, welche Gefühle und Gedanken du damit verbindest und wie es weiter gehen wird. (Welche Rolle spielt die Orange? Und warum sieht sie so traurig aus? Wurde sie etwa in einem Frachtschiff aus ihrer Heimat entführt?)

 

Es ist auch möglich aus mehreren Bilden eine Geschichte zu formen. Überlege dir dafür eine bestimmte Reihenfolge.

 

 

Themengeschichte

 

Schreibe einen Text zu einem bestimmten Ort, einer Person, oder einem Ereignis. Aktuelle Themen findest du in der Zeitung oder im Internet. Du solltest aber keinen Bericht darüber schreiben, sondern eine kreative Geschichte. Baue viele Empfindungen ein, die deine Geschichte lebendig machen. Kombiniere diese Übung eventuell mit der nächsten.

 

 

Perspektivenwechsel

 

Wie sieht denn dein Einkaufsbesuch im Supermarkt wohl aus der Sicht einer Orange aus? Oder hast du dich schon einmal gefragt, welche Gefühle eine Klobürste hat? Nimm eine alltägliche Situation und wechsle die Perspektive, von der sie erlebt wird. So komisch die Geschichte auch wird, umso besser wird dein Einfühlungsvermögen für verschiedene Charaktere. Das ist auch für Romanautoren hilfreich.

 

Kleiner Tipp für Gruppenarbeiten: Jeder sucht sich einen Gegenstand im Raum, aus dessen Perspektive er schreibt. Die anderen müssen erraten, um welchen Gegenstand es sich handelt.

 

 

Texte neu gestalten

 

Nimm einen Text, ein Gedicht, eine Werbung oder ein Zitat und schreibe es um. Tausche die Worte aus oder füge neue Phrasen und Metaphern hinzu. Du kannst auch einfach die Reihenfolge der Wörter tauschen und so einen ganz neuen Text entstehen lassen. Wechsle eventuell auch die Perspektive, oder die Zeitform.

 

 

Wörter sammeln

 

In einem gewissen Zeitraum (es reichen fünf Minuten) schreibst du so viele Wörter wie möglich auf. Egal ob Nomen, Adjektive oder Neologismen. Alles, was in deinem Kopf schwirrt, darf auf den Zettel. Anschließend wählst du jene 10 Wörter aus, die dich am meisten ansprechen und dir sofort ins Auge springen. Gestalte aus ihnen eine kleine Geschichte.

 

 

Fortsetzung folgt

 

Nimm dir den Anfang eines interessanten Textes  oder einen einfachen Satz. Schreibe nun deine eigene Fortsetzung. Lass die Figuren nach deinen Vorstellungen weiterentwickeln und verändere ihre Geschichte nach deinen Vorstellungen. Du kannst auch dein Lieblingsbuch nehmen und dessen Ende weiterführen, so wie du es dir wünscht.

 

Tipp für Gruppenarbeiten: Man beginnt eine Geschichte mit einem Satz und reicht den Zettel reihum durch, sodass jeder einen weiteren Satz dazuschreiben kann. Das Ergebnis dieser Geschichte wird verblüffend und lustig sein.

 

 

Nicht erzählen, sondern zeigen

 

Gefühle sollten nicht aufgeschrieben werden, sondern aus der Handlung ersichtlich sein. Entwickle neue Metaphern wenn du versuchst, Möglichkeiten zu finden, um folgende Sätze bildlich darzustellen. Sprich dabei alle Sinne an und mach die Gefühle lebendig.

 

Er war müde. Sie war traurig. Wir waren glücklich.

 

 

Gedankenspiele

 

Was wäre, wenn...? Es gibt viele Fragen, die so beginnen. Schreibe zu einer Frage verschiedene Möglichkeiten auf und bleibe dabei kreativ. Nicht vergessen, es gibt keine Regeln. (Was wäre, wenn die Klimaerwärmung fortschreitet? Gäbe es Schokolade nur mehr in geschmolzenem Zustand zu kaufen?)

 

 

Bibel-Stechen

 

Schlage die Bibel, oder ein anderes Buch auf einer beliebigen Seite auf. Das erste Wort ergibt nun den Anfang deines Textes. Wenn du während des Schreibens nicht mehr weiterweißt, wiederhole diese Methode.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Rebecca (Mittwoch, 25 Juli 2018 11:24)

    Wow, tolle Ideen! Mein Traumberuf ist bereits seit Jahren, Schriftstellerin zu werden. In der letzten Zeit ist das bei mir in den Hintergrund geraten, jetzt habe ich aber wieder die Gedanken und die Lust dafür wiederentdeckt.
    Ideen & Co habe ich, schwer fällt mir v.a. das tatsächliche Schreiben der Geschichte. Ich bin hierbei so Perfektionistisch, dass ich mir durch meine Angst, dass ich meinen eigenen Anforderungen nicht gerecht werde, selbst total im Weg stehe.
    Bei den ganzen Tipps auf deinem Blog bekomme ich allerdings Hoffnung, dass sie mich Schritt für Schritt heranführen und mutiger werden lassen. Danke, dass du sie mit uns teilst!
    LG, Rebecca