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Wie Metaphern deinen Text verändern

Metaphern und wie sie deinen Roman alt oder originell aussehen lassen

Metaphern findet man häufiger in unserer Sprache, als man zu glauben scheint. Sie sind in Büchern vorhanden wie Sand am Meer. Die Leser lieben sie, haben aber von einigen schon die Nase voll.

 

Es ist mittlerweile altbekannt, dass Angst einen kalten Schauer über den Rücken jagen lässt und die Liebe Schmetterlinge in den Bauch setzt. Hast du aber schon einmal von einer Schlange der Angst gehört, die sanft die Knöchel umstreicht, bis hoch zu den Knien und schließlich den ganzen Körper schlottern lässt, als würde man auf sumpfigem Untergrund stehen und drohen, im wabernden Schlamm zu versinken? Klingt doch viel besser!

 

Was Metaphern sind und was sie in deinem Text bewirken können, erzähle ich dir in diesem Artikel.

 

 

Definition

 

Unter Metapher versteht man ein Sprachbild, das für einen anderen Bedeutungszusammenhang steht. Man sagt also etwas, das nicht wörtlich gemeint ist, sondern bildhaft. Es handelt sich um ein wichtiges rhetorisches Stilmittel.

 

Metaphern können aus einem oder mehreren gleichgesetzten Worten bestehen. Man unterscheidet zwischen Ein-Wort-Metaphern (die Warteschlange, die Baumkrone), Halb-Satz-Metaphern (…ist so schlau wie ein Fuchs, ein blaues Wunder erleben) und Geschichten-Metaphern (Das bringt so viel, wie ein Fallschirm auf der Titanic).

 

Aristoteles war der erste, der sich analytisch mit Metaphern auseinandersetzte und eine Definition dafür schrieb. Heute verwendet man sie auch noch gerne und sie können einen Text richtig originell machen. Wichtig dabei ist, dass man sich nicht an alten Metaphern festklammert, sondern neue erfindet.

 

 

Was sind alte Metaphern?

 

Metaphern gibt es wie Sterne am Himmel, oder wie Kaugummis unter Schultischen. Mit ein wenig Übung ist es leicht, alte Metaphern von neuen zu unterscheiden (sieh dir dazu noch einmal den vorigen Satz an). Jene Metaphern, denen der Leser in jedem x-beliebigen Roman begegnet, verlieren aber ihre Wirkung.

 

Damit du erkennst, welche Sprachbilder schon zu oft verwendet wurden, blättere einfach durch dein Bücherregal. Vor allem Liebesromane neigen dazu, sich an alte Metaphern zu bedienen. Betrachte Stellen, die dich gar nicht umgehaut haben und jene, in denen du und deine Gefühle von den Seiten gepackt wurdet. Erkennst du ein Muster?

 

Hier sind noch einige alte Metaphern für dich aufgelistet:

 

Schmetterlinge schlagen Purzelbäume in ihrem Bauch.

Ein Blick in seine warmen braunen Augen lässt sie dahin schmelzen.

Von oben sahen die Menschen auf den Straßen wie kleine Ameisen aus.

Mein Kopf fühlte sich an, als würde er explodieren.

 

 

Wie entwickle ich neue Metaphern?

 

Mit Metaphern willst du deine Leser überzeugen und noch mehr Gefühle wecken. Spannung wird aufgebaut und dein Text wirkt originell und einzigartig.

 

Durchforste deinen Text nach alten Metaphern und überlege dir für jede einzelne, wie du es besser machen kannst. Bleibe bei der Methode „Don’t tell, show!“ und sprich möglichst viele Sinne an. Du musst nicht jede Metapher eliminieren, es reicht oft sie ein klein wenig zu verändern.

 

Hier sind einige Beispiele, wie du die Gefühle von alten Metaphern neu erzählen kannst:

 

Verliebt sein fühlt sich an, wie eine Fahrt in einem Tretboot auf einem quietschlila See, wo die Wellen das Boot zum Tanzen bringen.

 

Als er sie mit seinen braunen Augen musterte, schien die Wärme direkt in sie über zu gehen und ihr Blut nahm die Temperatur eines Whirlpools an.

 

Im kleinen Korb des Heißluftballons scheint die Welt, der Alltag und alle Probleme, der er mit sich bringt so unsagbar weit weg. Als wäre die Erde unter ihr ein eigenes Universum und der Heißluftballon ihre eigene kleine, heile Welt.

 

Die Zahlen der Matheaufgabe brennt sich in meinen Blick. Das Blau der Tinte leuchtet hell wie eine Neonfarbe und ich kneife die Augen zusammen, um irgendwie meine Konzentration wieder darauf zu lenken.

 

 

Jetzt weißt du bestens Bescheid über Metaphern, was sie bewirken und wie man aus alten neue Sprachbilder schaffen kann. Ich hoffe, dir hat mein Artikel geholfen und, dass du diese Möglichkeiten in deinen Texten umsetzen wirst, um sie noch besser zu machen.

 

Einen erfolgreichen Schreibfluss wünscht dir

Nicole Hettegger

 

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